Pflege- und Auffangstationen für Vögel und Wildtiere - NABU (2024)

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So können Sie verletzten Vögeln und Säugetieren helfen

Immer wieder erreichen uns Meldungen von verletzten Tieren, die unsere Hilfe brauchen. Ob kranke Jungigel oder vom Auto erfasste Bussarde – der NABU kümmert sich in verschiedenen Auffang- und Pflegestationen direkt um die tierischen Opfer.

Junger Turmfalke - Foto: Monika Strukow-Hamel

Immer wieder erreichen uns Meldungen von verletzten Tieren, die unsere Hilfe brauchen. Vom Auto erfasste Mäusebussarde sind in unserer europäischen Kulturlandschaft leider ebenso auf der Tagesordnung wie der an einer Überlandleitung verunglückte Storch oder der an einer Glasfassade verunglückte Eisvogel. Die Tendenz ist steigend! Dies ist ein deutliches Indiz für den zunehmenden Verbrauch von Natur und Landschaft.

Was tun mit verletzten Säugetieren und Vögeln? Der NABU kümmert sich in verschiedenen Auffang- und Pflegestationen direkt um die tierischen Opfer. Ziel ist die Tiere wieder auszuwildern.


Pflege- und Auffangstationen für Vögel und Säugetiere in Deutschland:

Adressen weiterer Stationen können Sie uns gerne melden. Bitte beachten Sie, dass es sich oft um ehrenamtliche Arten- bzw. Tierschützer handelt, die sich in Ihrer Freizeit um verletzte Tiere kümmern. Einen Anspruch auf Aufnahme der Tiere besteht daher nicht. Die Betreiber der hier aufgeführten Pflegestationen handeln in vielen Fällen nicht im Auftrag des NABU und sind für den Zustand der Pflegeeinrichtung selbst verantwortlich. Sollten Verfehlungen gegen das Tier- oder Naturschutzgesetz beobachtet werden oder die Haltung der Tiere fragwürdig erscheinen, bitten wir um Nachricht.




Die größte Station ist das vom NABU Niedersachsen betriebene Artenschutzzentrum Leiferde, das vor dem Hintergrund eines ökologischen Arten- und Wildtierschutzes großen Wert auf Hilfe mit Augenmaß legt. Keinesfalls soll ein übertriebener Individualtierschutz erfolgen. Vielmehr gilt es, weder der natürlichen Selektion zu sehr "ins Handwerk zu pfuschen", noch etwa durch eine übertriebene Intensivmedizin Wildtiere mit Prothesen oder dergleichen zu malträtieren. Ziel ist die Wiederauswilderung heimischer Pfleglinge.


Erste Hilfe für Vögel

So helfen Sie verletzten Tieren

Wenn Sie einen verletzten Vogel oder einen Jungvogel gefunden haben und nicht sicher sind, um welche Art es sich handelt, könnten Ihnen die Abbildungen auf der Internetseite der Wildvogelhilfe weiter helfen. Von der jeweiligen Vogelart hängt in vielen Fällen das weitere Vorgehen ab. Die am häufigsten gefundenen Vögel sind: Mauersegler, Ringeltaube, Haussperling, Nebelkrähe und Elster.


Wie kann einem flugunfähigen Vogel geholfen werden?

Dafür ist es notwendig einzuschätzen, ob es sich um einen Jungvogel oder um einen bereits selbständigen Vogel handelt. Bei vielen Vogelarten verlassen die Jungvögel flugunfähig das Nest. Dies ist ganz natürlich und ist Bestandteil des Feindvermeidungsverhaltens. Hierdurch wird das Risiko verringert, dass alle Jungvögel gleichzeitig einem Fressfeind zum Opfer fallen. Die Jungvögel werden auf dem Boden weiter von den Eltern versorgt. Sitzt ein Jungvogel auf der Straße oder in einem ähnlichen Gefahrenbereich, so sollte dieser in eine angrenzende Grünanlage und je nach Vogelart ins Gebüsch bzw. auf einen Baum gesetzt werden. Unsere heimischen Vögel riechen fast nichts, Sie brauchen sich also keine Gedanken wegen eines eventuell an den Jungen haftenden Menschengeruchs zu machen.

Eine Ausnahme bilden Mauersegler, diese werden nur am Brutplatz von den Altvögeln versorgt. Auch einen jungen Waldkauz bitte nicht mit nach Hause nehmen. Zu viele Jungvögel sterben unnötig durch gut gemeinte, aber falsche Versorgung in Menschenhand. Deshalb unsere Bitte: Sind Sie bei der Beurteilung des Gefahrenpotentials unsicher, dann rufen Sie den NABU oder Mitarbeiter der Wildtierpflegestation in Ihrer Nähe an.


Wann sollte Polizei oder Feuerwehr hinzu gezogen werden?

Immer wenn Leib und Leben von Menschen durch eine Rettung gefährdet wäre, z. B. bei einer Rettungsaktion eines Wildvogels, der an einer Schnur im Baum hängt, oder wenn ein Höckerschwan auf einem Gewässer festgefroren ist. Bei einer Stockentenfamilie, die im Stadtzentrum eine Straße überqueren möchte, kann die Polizei den Straßenverkehr regeln, um zu vermeiden, dass die Küken oder die Entenmutter überfahren werden. Das Anhalten auf der Autobahn ist verboten. Wenn Sie einem verletzten Tier dort helfen möchten, sollten Sie auch in diesem Fall die Polizei verständigen.


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